Portrait des Ehrenmitglieds Prof. Stefan Feuerbach
Der Glückspilz
Der Zufall, dieses völlig unterschätzte Element, führte Prof. Stefan Feuerbach in die Welt der Radiologie. Ein Portrait über einen Mann, dem sehr wohl bewusst ist, dass auch Glück eine maßgebliche Rolle im Werdegang eines jeden spielt. Denn ohne Fortunas Zutun und eine starke Familie im Rücken hätte er es nur halb so weit gebracht, sagt er, der beim 96. Deutschen Röntgenkongress zum Ehrenmitglied der DRG ernannt wird.
Von Anne-Katrin Hennig, 13.04.2015
An seinem Beruf gefiel ihm am besten, dass er nichts verkaufen musste. „Werbung für irgendwelche Produkte machen, das wäre ein Graus für mich gewesen!“ Vertrieb, Marketing und Betriebswirtschaft konnte Stefan Feuerbach im Jahr 1969 also schon einmal von seiner Studienwunschliste streichen. Was er nicht so schnell strich, war der Wunsch Profi-Fußballer zu werden. Der hielt sich recht hartnäckig. Auch da hat man ja schließlich nicht nur mit dem Runden, das ins Eckige muss, zu tun, sondern auch mit Menschen. „Und das war für mich das Ausschlaggebende. Ich bin zu Abiturzeiten sämtliche Berufe im Kopf durchgegangen und habe aber gleich Lehramt, Jura und Wirtschaft für mich ausgeschlossen. BWL, Gott, wie langweilig!“ sinniert er. Den Fußball hat er zwar dann doch nicht zum Beruf gemacht, aber in der Klinikmannschaft Rechts der Isar war er lange Zeit ein begeisterter Mitspieler.
Man möchte schlussfolgern, da er sich für die Medizin entschieden hat, dass ihm die Fächer Physik und Chemie schon in der Schule gelegen haben müssen. Weit gefehlt: „Die Fächer gefielen mir gar nicht so sehr. Erst nach der Entscheidung für die Medizin, die mir einfach wahnsinnig spannend vorkam, und nach der Immatrikulation warf ich einen tieferen Blick ins Studienbuch, wo ich etwas von Botanik, Chemie und Physik las.“ Doch das war höchstens unter ‚Überraschung‘ zu verbuchen, keinesfalls unter ‚Schock‘ oder gar ‚Rückzug‘.
Später hat er den Spieß umgedreht und eher andere überrascht – mit seinen Erfolgen: Studium der Humanmedizin zügig von 1965 bis 1971 in Frankfurt am Main, wo er auch geboren und aufgewachsen ist, Ernennung zum Facharzt 1979, Oberarzternennung 1988 und 1991 schließlich die Berufung auf den Lehrstuhl für Röntgendiagnostik am neu gegründeten Universitätsklinikum Regensburg. Das Institut für Röntgendiagnostik baute er mit auf und übernahm die Leitung. Das ist nur einer seiner herausragenden Erfolge. Nicht zuletzt ist Feuerbach einer der Gründungsväter der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie; seine Vorträge klingen den Zuhörern mit Sicherheit noch heute in den Ohren.
Das scheint ein geebneter Weg voller erfolgreich umgesetzter Ideen zu sein – ohne Hürden, ohne Steine? „Nicht doch, zu einem erfolgreichen Lebensweg gehören immer ein paar ‚Rückenstärker‘ – das ist meine Familie – und eine Portion Glück. Natürlich muss man sich zu einem gewissen Teil die Voraussetzungen selber schaffen, das macht dann aber nur etwa 20 Prozent aus. Die restlichen 80 Prozent sind reines Glück.“ So so, mit Glück wird man Klinikdirektor? „Man muss mit viel Elan seine Ziele verfolgen, das ist klar. Aber ich liebe meine Arbeit. Das Tollste ist, dass man in meinem Job als Arzt den Leuten keine Leistung aufdrängen muss, denn die Patienten wollen ja was von mir!“ Außerdem mache ihn seine Arbeit zu einem zufriedenen Menschen. „Wenn man zum Beispiel ein blutendes Gefäß erfolgreich verschlossen hat, ist das ein sehr beglückendes Gefühl“, sagt Feuerbach.
Bereichernd ist in seinen Augen auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit, für die er immer wieder eine Lanze gebrochen hat. „Nur zusammen, im Team ist man stark!“ Welche Tipps gibt er außerdem dem Nachwuchs? „Die Patienten im Blick behalten, das war mir zumindest immer sehr wichtig. Ich wollte niemals nur MR- und CT-Aufnahmen machen, sondern nah am Menschen sein.“ Vielleicht hat ihm diese Einstellung auch sein Vater, ein Internist, mit auf den Medizinerweg gegeben.
Tatsache ist, dass Stefan Feuerbach ein Verfechter des Miteinander und seines Faches ist, und nicht zuletzt des konventionellen Röntgens selbst. Seine Schwerpunkte – Interventionen, Abdomen und Darm – sind das eine, das andere ist aber das Fundament der Radiologie, das er verehrt. „Die konventionelle Röntgendiagnostik hat mich immer fasziniert, und ich halte heute noch Vorträge darüber, denn ohne das Röntgen – wo wären wir?“
Von Anne-Katrin Hennig, 13.04.2015
An seinem Beruf gefiel ihm am besten, dass er nichts verkaufen musste. „Werbung für irgendwelche Produkte machen, das wäre ein Graus für mich gewesen!“ Vertrieb, Marketing und Betriebswirtschaft konnte Stefan Feuerbach im Jahr 1969 also schon einmal von seiner Studienwunschliste streichen. Was er nicht so schnell strich, war der Wunsch Profi-Fußballer zu werden. Der hielt sich recht hartnäckig. Auch da hat man ja schließlich nicht nur mit dem Runden, das ins Eckige muss, zu tun, sondern auch mit Menschen. „Und das war für mich das Ausschlaggebende. Ich bin zu Abiturzeiten sämtliche Berufe im Kopf durchgegangen und habe aber gleich Lehramt, Jura und Wirtschaft für mich ausgeschlossen. BWL, Gott, wie langweilig!“ sinniert er. Den Fußball hat er zwar dann doch nicht zum Beruf gemacht, aber in der Klinikmannschaft Rechts der Isar war er lange Zeit ein begeisterter Mitspieler.
Man möchte schlussfolgern, da er sich für die Medizin entschieden hat, dass ihm die Fächer Physik und Chemie schon in der Schule gelegen haben müssen. Weit gefehlt: „Die Fächer gefielen mir gar nicht so sehr. Erst nach der Entscheidung für die Medizin, die mir einfach wahnsinnig spannend vorkam, und nach der Immatrikulation warf ich einen tieferen Blick ins Studienbuch, wo ich etwas von Botanik, Chemie und Physik las.“ Doch das war höchstens unter ‚Überraschung‘ zu verbuchen, keinesfalls unter ‚Schock‘ oder gar ‚Rückzug‘.
Später hat er den Spieß umgedreht und eher andere überrascht – mit seinen Erfolgen: Studium der Humanmedizin zügig von 1965 bis 1971 in Frankfurt am Main, wo er auch geboren und aufgewachsen ist, Ernennung zum Facharzt 1979, Oberarzternennung 1988 und 1991 schließlich die Berufung auf den Lehrstuhl für Röntgendiagnostik am neu gegründeten Universitätsklinikum Regensburg. Das Institut für Röntgendiagnostik baute er mit auf und übernahm die Leitung. Das ist nur einer seiner herausragenden Erfolge. Nicht zuletzt ist Feuerbach einer der Gründungsväter der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie; seine Vorträge klingen den Zuhörern mit Sicherheit noch heute in den Ohren.
Das scheint ein geebneter Weg voller erfolgreich umgesetzter Ideen zu sein – ohne Hürden, ohne Steine? „Nicht doch, zu einem erfolgreichen Lebensweg gehören immer ein paar ‚Rückenstärker‘ – das ist meine Familie – und eine Portion Glück. Natürlich muss man sich zu einem gewissen Teil die Voraussetzungen selber schaffen, das macht dann aber nur etwa 20 Prozent aus. Die restlichen 80 Prozent sind reines Glück.“ So so, mit Glück wird man Klinikdirektor? „Man muss mit viel Elan seine Ziele verfolgen, das ist klar. Aber ich liebe meine Arbeit. Das Tollste ist, dass man in meinem Job als Arzt den Leuten keine Leistung aufdrängen muss, denn die Patienten wollen ja was von mir!“ Außerdem mache ihn seine Arbeit zu einem zufriedenen Menschen. „Wenn man zum Beispiel ein blutendes Gefäß erfolgreich verschlossen hat, ist das ein sehr beglückendes Gefühl“, sagt Feuerbach.
Bereichernd ist in seinen Augen auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit, für die er immer wieder eine Lanze gebrochen hat. „Nur zusammen, im Team ist man stark!“ Welche Tipps gibt er außerdem dem Nachwuchs? „Die Patienten im Blick behalten, das war mir zumindest immer sehr wichtig. Ich wollte niemals nur MR- und CT-Aufnahmen machen, sondern nah am Menschen sein.“ Vielleicht hat ihm diese Einstellung auch sein Vater, ein Internist, mit auf den Medizinerweg gegeben.
Tatsache ist, dass Stefan Feuerbach ein Verfechter des Miteinander und seines Faches ist, und nicht zuletzt des konventionellen Röntgens selbst. Seine Schwerpunkte – Interventionen, Abdomen und Darm – sind das eine, das andere ist aber das Fundament der Radiologie, das er verehrt. „Die konventionelle Röntgendiagnostik hat mich immer fasziniert, und ich halte heute noch Vorträge darüber, denn ohne das Röntgen – wo wären wir?“